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Auswilderungsplätze
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Was muss ich im Vorfeld einer Auswilderung beachten?
Auswilderungsfähig sind ausschließlich gesunde Igel.

Stammen die Igel aus einer Handaufzucht können sie in Abhängigkeit vom Gewicht bis in den Herbst hinein ausgewildert werden.
Ein Igel, der nur kurz aus seinem Revier entnommen wurde, kann dort ohne weitere Umstände wieder in die die Freiheit entlassen werden.

Bei Jungigel, die das Leben in der Natur noch nicht kennengelernt haben sowie bei Alt- Igeln, die nicht mehr in ihr altes Revier zurück können, erfolgt die Auswilderung über ein Auswilderungsgehege.

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Im Auswilderungsgehege (ein Igel pro Gehege) erfolgt über einen Zeitraum von 14 Tagen die tägliche Fütterung (abends) sowie das Bereitstellen von Wasser.

Anschließend ist es optimal, wenn die Bereitstellung von Futter und Wasser ganzjährig weiter erfolgen kann. Denn das Insektenstreben geht auch an den Futterinsekten der Igel nicht vorbei. Zudem machen den Igeln die zunehmenden Dürreperioden mit Wassermangel sehr zu schaffen.

Einzelne Gehege oder Häuschen können von uns leihweise zur Verfügung gestellt werden.

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Bitte beachten:

Das Auswilderungsgehege muss ringsherum mit Steinen oder Platten gesichert werden, da Igel wahre Ausbrecherkönige sind, die sich gerne einen Tunnel graben. Ein Tunnel ist in der Regel in einer Nacht fertig gegraben und der Igel ist weg.

Alternativ eigenen sich auch Gehege mit Buddelschutz. So ein Gehege gibt es hier zu kaufen. Ist nicht ganz billig, aber zusammen klappbar und robust.

Die etwas kleinere, aber günstigere Einsteigervariante gibt es hier.

Bei beiden Gehege sollten in den Ecken und in der Mitte Steine gelegt werden, damit der Igel den Budelschutz nicht hochheben kann.

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Auch die Abdeckung des Geheges nach oben muss ausbruchsicher gestaltet werden, da Igel hervorragende Kletterkünster sind. Hier im Bild demonstriert der größte aller Kletterkünstler was ein Igel so drauf hat:

Willy vom Dach

Dieses Häuschen ist ca 25cm hoch, das Dach nur locker oben drauf gelegt. Was in der Innenraumpflege nicht so dramatisch ist, denn der Igel findet sich irgendwo wieder. Aber entkommt der Igel im Außengehege zur falschen Zeit ist der Igel dem Hungertod ausgeliefert.

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Futter- und Wassernapf

Wasser muss immer zur Verfügung stehen. Die Fütterung ist zur Abendzeit empfehlenswert, da der Igel erst nachts bzw. in der Dämmerung aktiv wird und zum Fressen kommt.

Optimal ist, wenn man in das Gehege noch ein Futterhaus hinein stellt. So ist das Futter konstant gegen Feuchtigkeit geschützt, insbesondere wenn keine Gehegeabdeckung vorhanden ist. Weiterer Vorteil: Wird das Gehege zur Auswilderung geöffnet bzw. weggenommen, findet der Igel sein vertrautes Futter im Futterhaus (mit zwei Labyrintheingängen) an bekannter Stelle, ohne dass ihm Nachbar's Katzen das Futter wegfressen.

Bei hohen Temperaturen sollte das Futter erst bei Einbruch der Dunkelheit rausgestellt werden, da die Fliegen sonst ihre Eier ablegen.

Wenn der Igel noch zusätzlich kalorienhaltiges Lebendfutter bekommen muss (Zophobas/Mehlwürmer) sind spezielle Näpfe mit gebogenem Rand erforderlich. In diese Näpfe kein anderes Futter einfüllen, da die Würmer sonst herausklettern.

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Futter

Bitte keine fertig hergestelltes Igelfutter verwenden! Weder Igel-Trocken- noch Igelnassfutter!!

Dieses Futter ist zum einen maßlos überteuert und weiterhin für den Magen-Darmtrakt des Igels überwiegend nicht geeignet bzw. sogar schädlich da Nüsse und Getreide verarbeitet sind.

Gut geeignet ist Katzennass- und/ oder Trockenfutter.

Allerdings ist nicht jedes Katzenfutter geeignet, denn der Fleischanteil muss

  • mindestens 60% betragen,

  • es muss getreidefrei sein,

  • und darf keine Soße oder Gelee enthalten.

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Auswilderung im eigenen Garten

Voraussetzung ist die Bereitschaft ein Auswilderungsgehege von 2qm im Garten aufzustellen/ zu kaufen oder ein Gehege selbst zu bauen. Im Internet findet man eine große Auswahl von Kaninchen und/ oder Meerschweinchengehegen, die gut geeignet sind. Auch gebrauchte Gehege sind häufig für kleines Geld zu finden. Das Holzgehege oben im Bild bekommt man hier. Es ist ebenfalls zusammen klappbar und robust.

Wenn das Gehege nach oben offen ist, muss eine Sicherung angebracht werden. Oder die Wände müssen so glatt sein, dass unsere Kletterkünstler keinen Ansatz finden.

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Achtung 'Mistwetter'!

Es ist emfehlenswert, das Gehege von oben komplett mit einem Wetterschutz zu versehen. Folie oder Teichfolie eignet sich hier als kostengünstige Möglichkeit, sowohl das Schlafhäuschen also auch Futter sowie zusätzliche Nestbaumaterialien (Stroh, Laub) regensicher und trocken unterzubringen.

Bei hohen Temperaturen bietet das geschlossene Dach einen guten Sonnenschutz.

Achtung Milben und Pilze

Wird das Gehege vor der Auswilderung bereits im Winter zur Überwinterung genutzt, ist die Sicherung des Schlafhäuschens gegen Feuchtigkeit von oben und ggf. von unten (Überschwemmung bei Starkregen) extrem wichtig!

Je nach Standort muss auch seitlich ein Wetterschutz angebracht werden.

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Dazu ein Schlafhäuschen aus Holz (kein Plastik, keine Pappe, keine Keramik), ein fester Boden ist nicht erforderlich. Optimales Format für das Schlafhäuschen ist 30 cm x 30 cm x 30cm. Schlafhäuschen für gesicherte Überwinterung/ Auswilderung benötigen keinen Labyrintheingang.

Sog. Rattenklappen sollen auf keinen Fall im Schlafhäuschen angebracht werden, da sich das Nistmaterial verfangen kann und der Igel nicht mehr herauskommt.

Wichtig! Da die meisten Igelhäuser, die man im Handel erwerben kann, keine Durchlüftung aufweisen, legt man ein Stöckchen unters Dach. So kann Kondenswasser entweichen und man verhindert die Entstehung von Milben und Pilzen.

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Für das Häuschen wird dem Igel Stroh und/ oder trockenes Laub zur Verfügung gestellt. Etwas davon wird bei Einzug ins Häuschen gelegt, den Rest davor legen. Damit sich der Igel selber ins Häuschen holen kann, was er möchte.

Dabei beachten, dass der Igel riesige Mengen an Stroh/ Laub benötigt/ s. Foto.

Bitte kein Heu! -> Verletzungsgefahr durch Abschnürung der Beinchen.

Und keine Zeitungen! -> ziehen Luftfeuchtigkeit, was wiederum zur Entstehung von Pilzen und Milben führt.

Ganzjährige Futterstellen einrichten

Das Futterhaus muss nach dem Öffnen des Geheges nach und nach in ausreichendem Abstand zum Schlafhaus aufgestellt werden, da das Futter potentielle Fressfeinde anlockt.  Alternativ kann auch das Schlafhäuschen entfernt werden, da es im Normalfall vom Igel kaum noch bzw.  gar nicht mehr genutzt wird.

Die Hygiene an den Futterstellen ist wichtig. Futterhaus und Näpfe sollten regelmäßig gereinigt werden. Im Sommer bei großer Hitze kann es sinnvoll sein, vorübergehen auf Nassfutter zu verzichten, alleine schon wegen der Fliegen. Kothaufen sollten natürlich eingesammelt werden.

Normalerweise sollten Igel in ihr altes Revier zurück. Es gibt aber Gründe, warum dies nicht immer sinnvoll ist. Eine Hauptstraße, generell verkehrsreiche Straßen in unmittelbarer Nähe sind solche Hinderungsgründe.

Der Garten sowie das Umfeld, in dem der Igel ausgewildert wird sollte möglichst naturnah und Insekten-freundlich sein. Er sollte gerne etwas verwildert und ohne Mähroboter sein.

Sehr igelfreundlich sind sogenannte Benjeshecken, Totholz- oder einfach Laubhaufen, in den sich der Igel gerne sein Nest baut.

 

Wir suchen dringend geignete Auswilderungsplätze in Beckum und umzu.

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